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„Es liegt in unserer Hand“

Insektenfreundliches Fallingbostel

von he

Auf der Mitgliederversammlung des Grünen Ortsverbands Bad Fallingbostel stand ein Vortrag von Eva Meyerhoff, Naturschutzberaterin des Kompetenznetzwerks Ökolandbau Niedersachsen in Visselhövede, im Fokus. Ihr Vortrag drehte sich um die Förderung von Insektenfreundlichkeit in Bad Fallingbostel. Ihre Präsentation umfasste Ansätze für Kommunen, Landwirtschaft und Privatgärten.

Eva Meyerhoff begann damit, den starken Rückgang der Blütenvielfalt und des Insektenbestands in den letzten 30 Jahren zu erläutern. Von den 560 heimischen Wildbienenarten stehen mittlerweile 63 Prozent auf der Roten Liste, 7 Prozent gelten als verschollen. Die Rote Liste der Großschmetterlinge in Deutschland zeigt ein ähnlich alarmierendes Bild: Nur die Hälfte der untersuchten 1.660 Schmetterlingsarten wird als ungefährdet eingestuft.

Viele Wildbienen- und Tagfalterarten sind auf bestimmte Blütenpflanzen spezialisiert. Wenn diese Pflanzen verschwinden, verschwinden auch die Bestäuber. Eine vielfältige Insektenwelt benötigt daher eine vielfältig blühende Landschaft. Leider sind viele Strukturelemente wie Hecken, Säume, Feldraine und Gehölze, die einst Lebensraum und Nahrung für eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleinsäugern in unserer Agrarlandschaft boten, einer großflächigen Flurbereinigung zum Opfer gefallen.

Der Rückgang der Insektenbestände hat gravierende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Die Bestände der Feld- und Wiesenvögel in Europa sind zwischen 1980 und 2010 um mehr als 300 Millionen Brutpaare bzw. 57 Prozent zurückgegangen. Besonders betroffen sind insektenfressende Arten wie der Kiebitz, das Braunkehlchen, die Feldlerche und das Rebhuhn.

Eva Meyerhoff betonte, dass der Rückgang der Biodiversität ähnlich dramatische Auswirkungen wie der Klimawandel haben wird. Daher ist es wichtig, dass wir bereits in unseren Kommunen Maßnahmen zum Schutz der Insekten ergreifen. Vertreter des städtischen Bauhofs und der Landwirtschaftsberatung beteiligten sich an der lebhaften Diskussion. Es ist entscheidend, heimische Pflanzen anzubauen, um den Insekten ausreichend Nahrung zu bieten. Es gibt spezielle Regio-Saatgutmischungen, die sich dafür besonders eignen. Eine Aussaat im Herbst ist aufgrund der besseren Wasserverfügbarkeit erfolgversprechender als eine Aussaat im Frühjahr. Der Herbst ist auch die geeignete Jahreszeit zum Anlegen von Hecken und Bäumen.

"Es liegt in unserer Hand", fasste Eva Meyerhoff zusammen. Es wäre eine schöne Vision, wenn die Gemeinde, Landwirte, Privatpersonen sowie das Landvolk, die Jägerschaft und die Naturschutzstiftung Heidekreis gemeinsam daran arbeiten würden, den Insektenschutz in Bad Fallingbostel voranzutreiben. Durch Ackerrandbepflanzungen, artenreiche Weiden und interessante Saatmischungen für Stilllegungsflächen könnte ein buntes Netzwerk entstehen. Davon würden letztendlich alle profitieren, auch der Tourismus. Es gibt sogar kommunale Wettbewerbe, die ganzheitliche Konzepte belohnen.

Die Grünen in Bad Fallingbostel planen neue Initiativen und weitere Veranstaltungen zu diesem Thema und heißen weitere Mitstreiter herzlich willkommen.

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